Von: Thomas
Neben dem Beschaffen des Autos und der Routenplanung gibt es eine Vielzahl von Dingen, die organisiert und beschafft werden müssen, ein paar möchten wir hier vorstellen:
Kartenmaterial:
Zum Kodex der Teilnehmer gehört es, kein GPS zu verwenden. Also muss jede Menge Kartenmaterial her, damit man sich zurechtfindet. Zum Glück haben wir beide ein Alter, so dass es für uns früher völlig normal war, mit Karten und Atlanten zu fahren – egal, ob auf zwei, drei oder mit vier Rädern.
Aber es ist schon erstaunlich, was so an Karten zusammenkommt (drei Schweden-Karten und der Atlas sind noch im Wohnmobil):
Geplant wurde die Route allerdings zuerst digital, unsere geplante Route ist aber mittlerweilse auf die Karten übertragen
Visa für Russland:
Natürlich haben wir uns rechtzeitig um die Visa für Russland gekümmert. Sicherheitshalber für eine zweifache Einreise, falls es uns doch überkommt, nach Kaliningrad zu fahren. Auch die Bestätigungen für die in Russland geltenden Krankenversicherungen lagen vor, so dass wir jetzt zwei astreine Visa haben, auch wenn es wirkt, als ob wir die Bilder eher einem aktuellen Fahndungsaufruf entnommen hätten:
Gegen Hunger & Durst:
Damit wir bei der Rallye gute Laune behalten, ist Essen und Trinken natürlich wichtig. Und Tütensuppen und skandinavisches Weißbrot machen auf Dauer nicht glücklich. Dazu kommt, dass speziell in Norwegen die Lebensmittelpreise ziemlich abenteuerlich sind (wo sonst werden Paprika-Streifen in Plastikfolie eingeschweißt zu einem Preis verkauft, für den man hier mehrere Kilo bekommt?).
Also reifte der Entschluss, dass wir eine brauchbare Kühlung benötigen, die ausreichend Platz hat. Damit wir dann auch entsprechend etwas Warmes in den Magen bekommen, muss ein Gas-Grill und je ein gusseiserner Topf und Pfanne mit. Was der russische Zoll von einer 11 kg Gasflasche hält, werden wir sehen…
Dachgepäckträger / Fächermarkise:
Damit wir unser ganzes Zeugs und ausreichend Reservereifen auch mitbekommen, muss ein Dachgepäckträger her. Es gibt zwar unglaublich viele stabile Dachträger für fast alle Land Rover- und Range Rover-Modelle, aber unser Modell (P38) scheint da eine Ausnahme zu bilden oder die Teile sind expeditionsgeeignet und fast unbezahlbar (dafür kann man sich vermutlich überschlagen und der Dachträger bleibt heil). Fündig geworden sind wir bei Thule, der Träger ist mittlerweile eingetroffen und montiert. Der Dachkorb macht einen sehr stabilen Eindruck und ist mit den Reserverädern sicherlich nicht überfordert. Allerdings müssen wir wohl eine Trittleiter mitnehmen, sonst dürfen wir nur dann eine Panne haben, wenn eine Bank am Straßenrand steht…
Die Fächermarkise habe ich im letzten Sommer das erste Mal an einem Geländewagen gesehen und war begeistert. Bei Regen sitzt und/oder kocht man im Trockenen und mit den Seitenteilen hat man in Kürze ein Zelt. Angebracht wird die Fächermarkise am Dachträger. Geliefert und montiert haben wir die Markise Ende April. Beim ersten Auspacken haben wir zwar festgestellt, dass Sie noch etwa 20 Zentimeter zu weit vorne angebracht war, aber das ist inzwischen auch korrigiert.
Technik-Spielzeug:
Es sieht so aus, als ob jede Menge Technik im Auto untergebracht wird, schließlich wollen wir jede Menge bleibende Erinnerungen in Form von Fotos und Videos produzieren (auch der Blog soll ja während der Rallye mit jeder Menge Material befüllt werden).
Aktuell sieht es so aus, als ob neben unseren Smartphones noch mindestens eine Kamera, eine GoPro, eine Drohne, Gimbals für GoPro und Smartphone, Notebook und/oder Tablet, ein Spannungswandler und jede Menge Ladegeräte mitkommen. Im Auto wird dann wohl noch eine zusätzliche Stromversorgung gelegt werden.
Jetzt muss ich nur noch lernen, wie die Drohne ein bewegliches Ziel (sprich unser Auto) verfolgt (ist mittlerweile erfolgt, allerdings ist ein grünes Auto auf einem Feldweg zwischen grünen Wiesen für die Objekterfassung eine echte Herausforderung).
Besuch des Starts des Winter-BSC:
Um sich einzustimmen und die Stimmung einzufangen, war Rüdiger bereits beim Start des 2017er BSC dabei, ich hatte leider keine Zeit. Dafür habe ich die Gunst der Stunde genutzt und war beim Start der ersten Winter-Edition des Baltic Sea Circles dabei. Erst einmal meinen größten Respekt, die das Abenteuer bei arktischen Temperaturen angegangen sind:
Kompensation des CO2-Ausstoßes
Im Laufe der Rallye verbraucht das Auto natürlich jede Menge CO2, genaugenommen etwas über 2.000 kg. Das CO2 können wir natürlich nicht neutralisieren, aber kompensieren. So fördern wir ein Projekt in dem Durchgangs-Korridor zwischen den Naturreservaten Tsavo-West und Tsavo-Ost in Kenia. Näheres zu dem Projekt findet Ihr hier.
Fahrzeugbeschriftung & Probepacken
Am 1. Mai war es soweit und die Logos und Startnummern wurden auf den Range Rover verklebt. Dabei mussten wir feststellen, dass die Aufkleber doch eine anständige Größe haben und es eine echte Herausforderung ist, das Ganze möglichst blasenfrei zu verkleben, auch wenn einem durch Sicken oder Falze noch zusätzlich Hindernisse in den Weg gestellt werden. Auch wenn die Sponsoren-Aufkleber noch fehlen, kann es sich jetzt schon sehen lassen:
Die letzten Wochen vergingen wirklich im Fluge, und nebenbei müssen wir ja auch noch arbeiten. Am Pfingstmontag haben wir es aber geschafft und haben uns zum Probepacken verabredet. Seitdem ist das Auto ein reiner Zwei-Sitzer und die Rückbank samt Befestigungen ist im Gartenhaus eingelagert. Wir haben uns entschieden, den Großteil der Beladung in grauen Kunststoff-Boxen zu transportieren. Unsere Hoffnung ist, dadurch die zwei Wochen einigermaßen Ordnung im Auto halten zu können, ohne dass man immer gleich das ganze Auto ausladen muss, weil man ein kleines Teil nicht findet. Mit ein wenig Glück wird dadurch vielleicht auch die Ein- und Ausreiseprozedur an der russischen Grenze etwas beschleunigt.
Es ist aber doch erstaunlich, was Kühlschrank und Gas-Grill so an Platz wegnehmen, das Auto ist später gut gefüllt…