von: Thomas
Statistik:
gefahrene Strecke: 276,6 km
Abfahrt: 10:00 Uhr
Ankunft: 14:00 Uhr
Fahrtzeit: 4:00 Std.
Die heutige Etappe war die bislang kürzeste aller Etappen, also lassen wir es ruhig angehen. Nach acht Stunden Schlaf (endlich mal wieder) gemütlich Duschen, Frühstücken und langsam in Richtung Finnland aufbrechen, das war der Plan.
Da die Dusche mehr als gut besucht war, glich es einer Reihenabfertigung. Kurz unter das warme Nass, abtrocknen, Sachen zusammen sammeln und Platz machen für den nächsten Kandidaten. Leider war der nasse Boden so rutschig, dass ich mit beiden Füßen seitlich wegrutschte… Jetzt habe ich nicht nur Rücken (.wenn auch auf dem Weg der Besserung), sondern auch Knie. Der erste Kommentar war „hat’s geknackt???“ – Nein, hat es nicht! Aber es dürfte zumindest eine fette Prellung oder Überdehnung sein. Aber zusätzliche Hindernisse sind ja gerne willkommen 😐 (Nachtrag im Oktober: Es war ein Kreuzbandanriss, ein Anriss des Kollateralbandes und vom Innenband waren von den 17 mm auch nur noch 0,8 mm zusammen… Also bis Mitte September Orthesen-Träger und ein wenig zickt das Knie immer noch…)
Immerhin konnten wir unserem Tauschgeschäft weiter nachkommen. Im düsteren Norwegen war jemand der Meinung, eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 kommt gerade recht, dafür haben wir jetzt eine wunderschöne (naja), handgefertige Figur, die man in der Sauna mit ätherischen Ölen befüllen kann. Mal sehen, ob wir dafür einen Abnehmer finden?
Die Fahrt nach Ivalo war einigermaßen ereignislos, selbst der Grenzübergang war nur ein Schild. Bei einsetzendem Regen entschieden wir uns aber erneut für die Hütten-Version. Dieses Mal wurde aber der Gas-Grill wieder in Betrieb genommen, die letzten Vorräte sollten ja möglichst vor der russischen Grenze verbraucht sein.
Die Höhepunkte des Tages entwickelten sich im Laufe des Tages bzw. des Abends. Zum einen war da die Tagesaufgabe, mit möglichst vielen Teams gemeinsam ein Lagerfeuer mit den Holzstücken zu machen. Kurz nach unserer Ankunft waren wir also zu viert und erledigten die Tagesaufgabe.
Da immer mehr Teams im Laufe des Tages auftauchten, war es logisch, dass zusammen am Abend Deutschland : Schweden ein fester Programmpunkt wurde. Die Kneipe des Campingplatzes war gut gefüllt und die meisten verbliebenen Finnen nahmen rechtzeitig Reißaus. Die Stimmung war dann ab der 95. Minute wieder großartig…
Der Plan, nach dem Spiel einen zweiten Versuch des Klötzchen-Lagerfeuers zu starten, war dann deutlich erfolgreicher – insgesamt beteiligten sich 17 Team daran (auf den Bildern fehlen noch ein paar Nachzügler). Daraus entwickelte sich anschließend der Versuch, mit jeder Menge nassem und vermodertem Holz, flüssigem Grillanzünder, 5 kg Holzkohle und Bremsenreiniger ein „richtiges“ Lagerfeuer zu entzünden. Auch wenn es sicher nicht zur Nachahmung empfohlen ist – es gelang. Uns war relativ schnell klar, dass wir nicht zu den Teams gehören werden, die um 6:00 Uhr morgens in Richtung russische Grenze aufbrechen werden, die Grenzer sollen ja auch noch später etwas zu tun haben…
Alles in allem ein wirklich erholsamer Tag, auch, wenn das Knie nervt… Schlimmer sind nur noch die Mücken, die uns den ganzen Nachmittag, Abend und natürlich auch die Nacht nerven!