22-06-2018 – Tag 7: Rotsundelv (N) – Skoganvarre (N)

von: Thomas

Statistik:
gefahrene Strecke: 583,0 km
Abfahrt: 7:30 Uhr
Ankunft: 18:30 Uhr
Fahrtzeit: 11:00 Std.

Heute sollte der nächste Höhepunkt der Rallye stattfinden, die Fahrt zum Nordkap. Dazu muss man wissen, dass Rüdiger 2002 schon einmal dort war, ich 1986. Der Erfolg war bei uns beiden der gleiche – dichter Nebel machte es unmöglich, das Meer unterhalb des Kaps auch nur zu erahnen.

Also waren wir beide gleichermaßen gespannt, ob wir dieses Mal mehr Glück haben werden. Zusätzlich hatte der BSC dafür gesorgt, dass wir in der Zeit von 12:00 Uhr mittags bis um 18:00 Uhr mit den Fahrzeugen vor die Weltkugel fahren können (die Strafe dafür liegt ansonsten bei mindestens 2.000 NOK, also rund 200 EUR). Gleichzeitig war dieses Event auch die Tagesaufgabe, also locker zu lösen… Interessant ist dabei, dass der Haupt-Publikumsverkehr aufgrund der Mitternachtssonne Nachts von den Kreuzfahrtschiffen zum Nordkap kommt. Mittags ist man also in einer Randzone unterwegs 🙂

Wir waren mal wieder Frühaufsteher und gegen 7:30 Uhr auf der Piste. Die erfreuliche Überraschung – das Wetter schien, immer besser zu werden! Dementsprechend stieg auch unsere Hoffnung und Erwartungshaltung. Die Fahrt zum Kap war auch abwechslungsreich und bot tolle Aussichten. Zwischendurch immer mal wieder ein paar Tunnel. Darunter ist auch der Nordkap-Tunnel mit knapp 7 Kilometern Länge, der mit 200 Metern unter dem Meeresspiegel auch der tiefste Verkehrstunnel der Welt ist. Dieser Tunnel hat auch noch ein paar andere Besonderheiten:

  • Er darf mit Fahrrädern durchfahren werden (auch verrückte Fußgänger gibt es) – bei über 10 % Steigung und einer nur mäßigen Belüftung sicher nicht nur wegen der Verkehrssituation kein wirkliches Vergnügen
  • Anfangs war der Tunnel mautpflichtig. Nachdem die Einnahmen höher waren, als gedacht, wurde der Tunnel 2012 mautfrei – innerhalb von 13 Jahren wurde die Investition von 1 Milliarde Kronen (110 Mio. EUR) wieder eingespielt, das hat Norwegen gelangt – so eine Entscheidung nenne ich mal mustergültig!!!
  • Damit die Frostschäden maximal in Grenzen gehalten werden, gibt es auf beiden Seiten Schott-Tore, die im Winter geschlossen sind und nur geöffnet werden, wenn die Detektoren Verkehr registrieren

Je mehr wir uns dem Nordkap näherten, desto tiefer wurde die Wolkendecke und es kam, wie es kommen musste – the same procedure as every year – am Nordkap angekommen, war die Sicht nicht wirklich vorhanden.

Trotzdem haben wir uns brav gegen 12:45 Uhr in die BSC-Schlange angestellt, die umgerechnet 55 EUR Eintritt bezahlt und gewartet, bis wir den Nobel-Hobel vor der Weltkugel platzieren durften. Zwischendurch haben wir noch eine Girlande der Heideweg-Schule wieder ausgepackt und angebracht, diese kennt jetzt also auch die Region nördlich des 71. Breitengrads 🙂

Auf dem Rückweg fiel uns dann auf, dass uns doch deutlich mehr BSC-Teilnehmer entgegenkamen, als auf dem Hinweg, wir sind dann wohl doch frühe Vögel… Im Nachhinein stellte sich heraus, dass dieses die richtige Entscheidung war, da der Tunnel aufgrund eines brennenden Wohnmobils für einige Stunden gesperrt wurde. Erfahren haben wir dies vom Team „Die Reifenwechsler“, die im Gegensatz zu uns Mitglieder in der BSC Whats-App-Gruppe waren (die Gruppe wurde nach 250 Mitgliedern automatisch geschlossen, mittlerweile sind wir da aber auch Mitglied – da einige Teams mehrere Mitglieder in der Gruppe hatten, wurde ein Aufruf gestartet, Plätze frei zu geben – Danke dafür, auch wenn mehrere hundert Nachrichten pro Tag schon anstrengend sein können).

Wir haben dann noch ein Foto für eine allgemeine Aufgabe gemacht – „Macht ein Foto auf einem Gletscher und winkt dabei mit der norwegischen Fahne“:

Eigentlich wollten wir bis Lakselv fahren und uns dort auf einen Campingplatz begeben.  Der Platz war aber so abschreckend, dass wir noch ein wenig weiter gefahren sind. In Skoganvarre wurde wir schließlich fündig und bezogen erneut ein Hütte, Temperaturen um die sieben Grad trugen deutlich zur Entscheidung bei!